Der Görlitzer Parteitag und die Verabschiedung des Görlitzer Programms fand vom 18. - 24. September 1921 in der Görlitzer Stadthalle statt und ist in der Geschichte unserer Partei von besonderer Bedeutung. Es könnte in einem Atemzug mit Heidelberg und Godesberg genannt werden. Vorsitzende des Parteitages waren Otto Wels und Paul Taubadel. Auf der Tagesordnung standen die Auswirkungen des Versailler Vertrages auf die Innen- und Außenpolitik Deutschlands und die Debatte um ein neues Parteiprogramm, das in wesentlichen Teilen Eduard Bernstein ausarbeitete. Das Görlitzer Programm war revisionistischausgerichtet und auch als Abgrenzung zur linken Konkurrenz durch KPD und USPD gedacht. Es bekannte sich vor allem aber zur Weimarer Republik als stabile Regierungsform. Für die SPD war Ziel der neuen Programmatik, Wähler auch außerhalb der bisherigen proletarischen Stammwählerschaft anzusprechen. Als Parteivorsitzende wurden gewählt der zweimalige Reichskanzler Hermann Müller und Otto Wels, von 1919 bis in die Zeit der Exil-SPD während der Herrschaft der Nationalsozialisten SPD-Vorsitzender.
Weiterführende Literatur/ Interessante Links
Helga Grebing: Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung. Ein Überblick. München 1966,
Protokoll über die Verhandlungen des Parteitages der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands abgehalten in Görlitz vom 18. bis 24. September 1921. J.H.W. Dietz Nachfolger / Buchhandlung Vorwärts, Berlin 1921
https://www.1000dokumente.de/pdf/dok_0004_spd_de.pdf
Kulturforum der Sozialdemokratie in Sachsen e. V.
Frank Berger (verantwortlich Kommunikation)
kontakt(ad)kulturforum-sachsen.de
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