Richard Lipinski wurde am 6. Februar 1867 in Danzig geboren. Im Jahr 1886 trat er in die Gewerkschaft und 1890 in die SPD ein. Im selben Jahr war er Mitbegründer der „Freien Vereinigung der Kaufleute“ in Leipzig und 1897 Mitbegründer des Zentralverbandes der Handlungsgehilfen. Im Jahr 1900 beteiligte er sich man maßgeblich er Gründung des Vereins der Arbeiterpresse. 1907 wurde er Vorsitzender des SPD-Bezirks Leipzig, 1918 Delegierter des Reichsrätekongresses, 1919-1920 Abgeordneter der Sächsischen Volkskammer, 1920–1923 Innenminister im Freistaat Sachsen, 1920–1933 Mitglied des Reichstages. Er war Gewerkschafter, Politiker und Schriftsteller sowie Publizist und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus und wurde aufgrund der Ablehnung des Ermächtigungsgesetzes durch die Sozialdemokraten im Reichstag von den NS-Machthabern verfolgt und verhaftet Lipinski starb 1936 an den Haftfolgen. Sein Grab befindet sich auf dem Leipziger Südfriedhof. Seit dem 6. November 1996 trägt das Leipziger SPD-Traditionshaus in der Rosa-Luxemburg-Straße den Namen Richard-Lipinski-Haus.
Weiterführende Literatur
Hötzel, M. & Rudolph, K.: Richard Lipinski (1867 – 1936). Demokratischer Sozialist und Organisator politischer Macht. In H. Grebing, H. Mommsen & K. Rudolph (Hrsg.): Demokratie und Emanzipation zwischen Elbe und Saale. Beiträge zur Geschichte der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung bis 1933. Klartext, Essen, 1993, S. 237 – 262.
Rudloff, M. & Adam, T. (unter Mitarbeit von J. Schlimper): Leipzig - Wiege der deutschen Sozialdemokratie. Metropol Verlag, Leipzig, 1996, S. 72 ff.
Schmeitzner, M. & Rudloff, M.: Geschichte der Sozialdemokratie im Sächsischen Landtag. Darstellung und Dokumentation 1877 – 1997. SPD-Fraktion, Dresden, 1997.
Vogel, J.: Der sozialdemokratische Parteibezirk Leipzig in der Weimarer Republik. Sachsens demokratische Tradition. Dr. Kovac Verlag, Hamburg, 2006.
Stärcke; W.: Lipinski, Richard. In Neue Deutsche Biografie (NDB). Band14. Duncker & Humblot, Berlin, 1985, S. 643.
Interessante Links
Literatur von und über Richard Lipinski im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Biografie von Richard Lipinski. In: Wilhelm H. Schröder: Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs- und Landtagen 1876–1933 (BIOSOP)
Biografie von Richard Lipinski. In: Heinrich Best: Datenbank der Abgeordneten der Reichstage des Kaiserreichs 1867/71 bis 1918 (Biorab – Kaiserreich)
Biografie von Richard Lipinski. In: Heinrich Best und Wilhelm H. Schröder: Datenbank der Abgeordneten in der Nationalversammlung und den deutschen Reichstagen 1919–1933 (Biorab–Weimar)
Die sächsischen Innenminister im Überblick
Protokoll des SPD-Parteitags vom 12.–18. Nov. 1909 (PDF-Datei; 44,69 MB)
Friedrich-Ebert-Stiftung, Archiv der sozialen Demokratie
Michael Rudloff, Thomas Adam (unter Mitarbeit von Jürgen Schlimper): Leipzig. Wiege der deutschen Sozialdemokratie. Leipzig 1996, S. 158.
Kulturforum der Sozialdemokratie in Sachsen e. V.
Frank Berger (verantwortlich Kommunikation)
kontakt(ad)kulturforum-sachsen.de
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