Der Frauentag entstand als Initiative sozialistischer Organisationen in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg im Kampf um die Gleichberechtigung, das Wahlrecht für Frauen sowie die Emanzipation von Arbeiterinnen. 1921 wurde sein Datum durch einen Beschluss der Zweiten Internationalen Konferenz kommunistischer Frauen in Moskau auf den 8. März gelegt. Dieses Datum wählten später auch die Vereinten Nationen (UN) im Internationalen Jahr der Frau 1975 zum „Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden“ und richteten dazu erstmals am 8. März 1975 eine Feier aus. Dabei hatte die Politikerin und Frauenrechtlerin Clara Zetkin im August 1910 auf der Zweiten Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz in Kopenhagen die Einführung eines internationalen Frauentages vorgeschlagen. Sie wurde im Juli 1857 in Wiederau, einem sächsischen Dorf am Fuße des Erzgebirges geboren. Später zog die Familie nach Leipzig. Dort wurde sie mit sozialistischen Ideen konfrontiert, denn Leipzig war zu dieser Zeit nicht nur eines der wichtigsten Zentren der Frauenbewegung, sondern auch der Arbeiterbewegung. 1878 trat sie der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands (SAP) bei, die 1890 als Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) neu konstituiert wurde, wechselte später zur Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD). Nach Jahren des Eintretens für den Frieden schon während des ersten Weltkrieges, als Redakteurin einer sozialdemokratischen Frauenzeitschrift, und Kampf gegen sowie Flucht vor den aufkommenden Faschismus starb sie am 1933 in einem Erholungsheim in Archangelskoje in der Nähe von Moskau. Ihre Urne wurde an der Kremlmauer beigesetzt.
Weiterführende Literatur/ Interessante Links
Die Arbeiterinnen- und Frauenfrage der Gegenwart. Verlag der Berliner Volks-Tribüne, Berlin 1889, fes.de (PDF; 1 MB) Friedrich-Ebert-Stiftung.
Zur Frage des Frauenwahlrechts. Bearbeitet nach dem Referat auf der Konferenz sozialistischer Frauen zu Mannheim. Buchhandlung Vorwärts, Berlin 1907 Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv, Zur Frage des Frauenwahlrechts. (PDF; 6,7 MB) Friedrich-Ebert-Stiftung.
Ausgewählte Reden und Schriften. Drei Bände. Dietz Verlag, Berlin 1957–1960.
Gilbert Badia: Clara Zetkin. Eine neue Biographie. Dietz Verlag, Berlin 1994.
Florence Hervé (Hrsg.): Clara Zetkin oder: Dort kämpfen, wo das Leben ist. 4., akt. u. erw. Aufl. Karl Dietz Verlag, Berlin 2020, ISBN 978-3-320-02372-0 (zuerst 2007).
Tânia Puschnerat: Clara Zetkin. Bürgerlichkeit und Marxismus. Eine Biographie. Klartext-Verlagsgesellschaft, Essen 2003, ISBN 3-89861-200-7.
Lou Zucker: Clara Zetkin: Eine rote Feministin. Geschichte im Brennpunkt. Das neue Berlin, Berlin 2021, ISBN 978-3-360-01348-4.
https://www.digitales-deutsches-frauenarchiv.de/akteurinnen/clara-zetkin
Kulturforum der Sozialdemokratie in Sachsen e. V.
Frank Berger (verantwortlich Kommunikation)
kontakt(ad)kulturforum-sachsen.de
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