Der 1892 in Zittau geborene jüdische Arzt Dr. Kurt Glaser war 1923 nach Chemnitz gekommen, wo er als Dermatologe praktizierte. Seit 1930 war er sozialdemokratischer Stadtverordneter. Seine Politikfelder waren Gesundheits- und Sozialwesen, aber auch Kulturpolitik. Er wurde von der SA öffentlich in Chemnitz bei der sog. „Osterwäsche“ gedemütigt und am 10. März verhaftet. Von März bis September 1933 war er im KZ Sachsenburg inhaftiert, 1934 floh Glaser nach Frankreich, schrieb für Exilzeitschriften wie die „Sozialistische Warte“, den „Aufbau“ und war 1934-39 Vorsitzender der Pariser Gruppe des RSD (Arbeitskreis revolutionärer Sozialisten). Ab 1940 waren die nächsten Exil-Stationen Spanien, Portugal, Kuba und New York. Dort arbeitete er als Journalist und Sozialarbeiter und wurde Mitglied im „Council for a democratic Germany“ (Exilorganisation, gegründet am 3. Mai 1944 in New York.) Auf Bitten der SPD kehrte er 1948 nach Deutschland zurück 1949 bis 1952 war er Regierungsdirektor in Schleswig-Holstein, dann bis 1957 Präsident der Behörde für Gesundheitswesen in Hamburg, zudem Vertreter der Bundesrepublik bei der Weltgesundheitsorganisation. Er starb 1982 im Alter von 90 Jahren in Hamburg.
Weiterführende Literatur / Interessante Links
https://www.geni.com/people/Dr-med-Siegfried-Glaser/6000000125102699821
Bert Pampel / Mike Schmeitzner (Hrsg.), Konzentrationslager Sachsenburg (1933 – 1937). Sandstein-Verlag
https://www.zukunft-braucht-erinnerung.de/konzentrationslager-kz-sachsenburg/
Kulturforum der Sozialdemokratie in Sachsen e. V.
Frank Berger (verantwortlich Kommunikation)
kontakt(ad)kulturforum-sachsen.de
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